Sonntag, 12. Oktober 2008

Theater - Gegen das Monopol des Ausdrucks

Wisst ihr warum ich Theaterspieler_innen zu tiefst verachte?
Nicht etwa weil mein Held Dirk in einem seiner Lieder singt:
Ich weiß nicht wieso ich euch so hasse, Tanztheater dieser Stadt.
Nein der Grund ist, weil ich es zutiefst verabscheue, wenn Menschen
sich auf so Intensive Weise ausdrücken müssen, sodass andere Menschen
zum reinen Konsumenten werden müssen und nicht die Chance erhalten,
selbst etwas auszudrücken.
Ich will nicht behaupten, dass es nicht großartie Theaterstücke
oder Musikals oder Filme oder sonstige Dinge gibt. Doch wogegen ich
mich wirklich wehre, ist das der Mensch in der Riskiko und Konsumgesellschaft
immer mehr dazu verdammt ist, nur zu Konsumieren wie andere sich ausdrücken
und selbst nie die Möglichkeit hat selber aktiv zu werden.

Unendliche Besuche im Kino, von Konzerten, Theater, Musikals etc. oder
der unaufhörbare Konsum von Fernsehen, Radio oder Internetmedien, sind für mich
nur der Beweis dafür, dass es dem Menschen ein Wahnsinniges Bedürfniss ist,
etwas auszudrücken bzw. anderen Menschen dabei zuzusehen wie sie etwas ausdrücken.

Auf meine Initiative (und die eines Freundes der Namentlich nicht erwähnt werden will) wurde vor kurzem der Tink Tank Graz gegründet. Er ist eine Idee zur Bekämpfung
von Indiviudalisierungsprozessen und der Ausdrucksarmut die ich versucht habe oben kurz zu Skizzieren.

nähere Infos unter

ttgraz.blogspot.com

Josef Hader ist ein großartiger Künstler und ich habe von ihm wirklich viel fürs Leben gelernt. Aber Josef würde sicher auch wollen, das mehr Menschen so wie er, Kabarett machen, weil er ja selber weiß wie schön es sein kann, die Möglichkeit zu haben, das eigene Ich auszudrücken.

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